Stellensuche
Arbeitgeber: Wenn Sie eine neue Stelle besetzen, berücksichtigen Sie die Legasthenie?
Die Auswertungen in der Maturaarbeit „Legasthenie in der Berufswelt“ zeigen, dass 42% der Arbeitgeber die Legasthenie berücksichtigen mit der Begründung, dass der Ruf eine enorme Wichtigkeit hat, die Rechtschreibung zentral ist und/oder der Legastheniker im direkten Kundenkontakt stehen. 19% beachten sie nur, wenn bei der Stelle die schriftliche Arbeit zentral ist. Bei rund 35% wird die Rechtschreibung nicht explizit geprüft oder nach einer allfälligen Legasthenie gefragt.
Legastheniker geben an, dass die Legasthenie bei der Stellensuche nachteilig war. Die Gründe waren:
- niedriger oder schlechter Schulabschluss
- schriftliche Eignungstests
- schlechte Selbsteinschätzung
- Arbeitgeber wissen nicht, wie mit Legasthenikern umzugehen ist
Auch der Schweizerische Dyslexie Verband ist der Meinung, dass die Legasthenie bei Stellenbesetzungen nachteilig ist, wenn das Schreiben zentral ist.
Antworten von Arbeitgebern:
Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen mit viel Kundenkontakt. Das geschriebene Wort spielt eine zentrale Rolle. Gibt bei uns kaum Stellen, die von einem Legastheniker ausgeübt werden können.- Hotel
Nein, darauf wird nicht speziell geachtet – Industrie- und Maschinenbranche
Hängt ab von der Funktion im Betrieb. Eine Mitarbeiterin, die ab Diktat viele Berichte schreiben müsste, wäre für eine solche Stelle ungeeignet, wenn eine ausgeprägtere Legasthenie vorliegt. Eine Mitarbeiterin, die in ihrer Funktion v.a. telefon. Beratungen macht und nie Berichte schreiben muss, könnte durchaus angestellt werden, auch wenn eine deutliche Legasthenie vorliegt.- Arztpraxis
War bis jetzt noch nie ein Thema – Zahnarztpraxis
Deine Meinung:
*Brockes, Sabrina (2015): Legasthenie in der Berufswelt, Wil: Kantonsschule Wil.